Bericht 28. Mai 2002 |
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Noch mehr Wassereis auf dem Mars
Mars Odyssey findet riesige Mengen unter der Oberfläche des roten Planeten
"Das ist wirklich erstaunlich. Dies ist der beste direkte Hinweis, den wir für Wassereis unter der Marsoberfläche haben. Wir hatten gehofft, daß wir Hinweise finden würden, aber was wir nun gefunden haben, ist weit mehr, als wir jemals erwartet hatten." Erklärte ein begeisterter William Boynton, der Leiter des wissenschaftlichen Teams für das Gammastrahlenspektrometerpaket von Odyssey an der Universität von Arizona in Tucson. Die Wissenschaftler setzten das Instrumentenbündel der Sonde ein, um Wasserstoff aufzuspüren, was ein deutliches Anzeichen für die Anwesenheit von Wasser innerhalb des ersten Meters unter Oberfläche ist. In einer riesigen Region um den Marssüdpol wurde man fündig. "Man müßte dieses Schicht wohl besser als schmutziges Eis denn als eishaltiges Gestein charakterisieren," fügt Boynton hinzu. Die Entdeckung von Wasserstoff basiert sowohl auf der Intensitätvon Gammastrahlen, die vom Wasserstoff abgegeben werden, als auch von der Intensität von Neutronen, die vom Wasserstoff beeinflußt werden. Sowohl der Detektor für hochenergetische Neutronen, wie auch das Neutronenspektrometer wurden zur Beobachtung der Neutronenintensität eingesetzt. Die Menge an entdecktem Wasserstoff weist darauf hin, daß 20 bis 50 Prozent der Masse in den oberen Schichten aus Eis bestehen. Da Gestein eine höhere Dichte als Eis hat, bedeutet dies, daß sogar mehr als 50% des Volumens der Oberflächenschichten Wassereis ist. Das heißt, wenn man einen Eimer voll Oberflächenmaterial erhitzt, erhält man einen halben Eimer voll Wasser. Das Gammastrahlenspektrometerinstrumentenpaket ist dahingehend einzigartig, daß es die Zusammensetzung der Oberfläche bis zu einer Tiefe von einem Meter bestimmen kann. Durch die Kombination der verschiedenen Daten des Instruments konnten die Wissenschaftler den Schluß ziehen, daß der Wasserstoff nicht gleichmäßig über der Tiefe verteilt ist, sondern in einer Schicht direkt unter der Oberfläche konzentriert ist.
"Die Anzeichen von verborgenem Wasserstoff, die wir in der Südpolregion gesehen haben, gibt es auch im Norden, aber nicht in der Gegend dicht um den Pol herum. Das liegt an dem jahreszeitlich bedingtem Kohlendioxidfrost, der die Polarregionen im Winter bedeckt. Mit dem Herannahen des Frühlings im Norden, zeigen die neuesten Neutronendaten, daß sich der Frost zurückzieht und der wasserstoffreiche Grund darunter freigelegt wird." erklärt William Feldmann, Leiter des wissenschaftlichen Teams für das Neutronenspektrometer an den Los Alamos Nationallaboratorien in Neu Mexiko.
Ein weiteres neues Ergebnis der Neutronendaten, ist, daß es in niedrigen bis mittleren
Breiten Gegenden gibt, die nur leicht erhöhte Mengen an Wasserstoff aufweisen,
äquivalent zu nur wenigen Massenprozent an Wasser. Man ist noch dabei, diese
Ergebnisse zu interpretieren, aber die vorläufige Hypothese des Teams geht davon aus,
daß diese relativ geringen Menge an Wasserstoff eher chemisch in den Mineralien
gebunden ist, als daß er in Form von Wassereis vorliegt. Quelle:
NASA/JPL
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