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![]() ![]() Artikel 6. Dezember 2006 |
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Wasser fließt noch immer auf dem Mars
Bilder von Mars Global Surveyor zeigen Veränderungen in den letzten Jahren, die durch Wasserausflüsse hervorgerufen worden sein könnten
"Diese Beobachtungen geben uns die stärksten Hinweise darauf, daß Wasser immer noch gelegentlich auf der Oberfläche des Mars fließt", erklärte Michael Meyer, der führende Wissenschaftler des Mars-Explorationsprogramms der NASA in Washington. Flüssiges Wasser wird, im Gegensatz zu Wassereis und -dampf die auf dem Mars existieren, als notwendig für das Vorhandensein von Leben angesehen. Die neuen Entdeckungen steigern die Neugier für die Möglichkeit von mikrobiellen Leben auf dem Mars. Die Mars Orbiter Kamera der NASA-Raumsonde Mars Global Surveyor hatte die Bilder von den Ablagerungen in den Jahren 2004 und 2005 geschossen. "Die Form dieser Ablagerungen sind dergestalt, wie man es zu sehen erwartete, wenn sie durch fließendes Wasser transportiert worden wären", meinte Michael Malin von Malin Weltraumwissenschaftliche Systeme (MSSS) aus San Diego. "Sie haben bergab an ihrem Ende fingerartige Verzweigungen und werden leicht um Hindernisse herum abgelenkt." Malin ist der hauptverantwortliche Wissenschaftler für die Kamera und der Hauptauthor des Berichtes über die Entdeckungen in der Zeitschrift Science.
Der helle Farbton der Ablagerungen könnte von Oberflächenfrost herrühren, der kontinuierlich im Hauptbereich der Ablagerungen nachgebildet wird. Eine andere Möglichkeit wäre eine salzige Kruste, was ein Zeichen dafür wäre, daß Wasser die Salze aufkonzentriert hätte. Wenn die Ablagerungen von trockenem Sand hervorgerufen worden wären, der den Hang hinabgerutscht wäre, wären sie höchstwahrscheinlich dunkel. Davon kann man ausgehen, wenn man den dunklen Farbton des Staubs berücksichtigt, der durch die Räder der Marsrover, durch Staubteufel und neue Krater frisch aufgeworfen wurde. Mars Global Surveyor hat zehntausende von Rinnen an Hängen in Kratern und anderen Vertiefungen auf dem Mars entdeckt. Die meisten Rinnen befinden sich in Breitengraden von mehr als 30 Grad. Malin und sein Team berichteten zum ersten Mal im Jahr 2000 über die Rinnen. Um Veränderungen beobachten zu können, die auf gegenwärtige Wasserflüße hinweisen, hat sein Kamera-Team wiederholt hunderte solcher Stellen photographiert. Ein Bilderpaar zeigte eine Rinne, die nach der Jahresmitte 2002 entstanden zu sein schien. Diese Stelle lag auf einer Sanddüne und der Prozess, der die Rinne eingeschnitten hatte, war als ein trockener Sandfluß interpretiert worden.
"Diese frischen Ablagerungen lassen vermuten, daß an manchen Stellen auch heute noch flüssiges Wasser aus dem Untergrund des Mars hervorquillt und für kurze Zeit die Hänge herabfließt. Diese Möglichkeit wirft Fragen darüber auf, wie das Wasser im Untergrund in geschmolzenem Zustand bleiben kann, wie die Verbreitung ist und ob es unter der Erde ein feuchtes Habitat gibt, das Leben hervorbringen kann. Zukünftige Missionen könnten darauf eine Antwort geben", meinte Malin. Abgesehen von der Suche nach Veränderungen in den Rinnen hat das Orbiter-Kamera-Team die Rate bestimmt, mit der neue Einschlagkrater auftauchen. Die Kamera hatte im Jahr 1998 rund 98% des Mars photographiert und 30% des Planeten waren in 2006 erneut aufgenommen worden. Die neueren Aufnahmen zeigen rund zwanzig frische Einschlagkrater von Größen zwischen 2 und 148 Metern, die sieben Jahre zuvor noch nicht dagewesen waren. Diese Ergebnisse haben wichtige Auswirkungen auf die Altersbestimmung von Oberflächenmerkmalen auf dem Mars. Diese Ergebnisse stimmen aber auch mit Vorhersagen überein und implizieren, daß Gebiete auf dem mars mit nur wenigen Kratern tatsächlich recht jung sind. Mars Global Surveyor hatte im Jahr 1997 begonnen, den Mars zu umkreisen. Das Raumfahrzeug war seitdem für viele wichtige Entdeckungen verantwortlich. Seit Anfang November schweigt die Sonde allerdings. Die Versuche, den Kontakt wiederherzustellen gehen weiter. Seine beispiellose Langlebigkeit hatte es ermöglicht, den Mars über mehrere Jahre und weit über die veranschlagte Missionsdauer hinaus zu beobachten. Quelle:
NASA Presseerklärung
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