Artikel 29. August 2011 |
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NASA's Shuttle-Chef soll Optionen für zukünftige bemannte Weltraumerkundung bewerten
John Shannon soll schon im Spätherbst eine Empfehlung über die Richtung abgeben, in welche Richtung die amerikanische Raumfahrtbehörde weitergehen soll
Das amerikanische Raumfährenprogramm endet offiziell am 31. August, rund anderthalb Monate nach der Rückkehr der Raumfähre ATLANTIS von der 135. und letzten Mission des Programms. Die noch verbleibende Arbeit zur Verteilung der Shuttle-Artefakte und zur Vorbereitung der Orbiter zur Überführung in die vorgesehenen Museen wird unter der Aufsicht des Büros für die Überführung und Außerdienststellung der Raumfähren weitergehen, das von Dorothy S. Rasco geleitet wird. In seiner neuen Rolle soll Shannon sogenannte Auslegungs-Referenzmissionen (DRMs) für eventuelle Flüge zu noch nicht spezifizierte Zielen im Weltraum bewerten. "Um erfolgreich die Vision der zunehmenden menschlichen Präsenz auf anspruchsvollen Zielen jenseits der Erdumlaufbahn zu realisieren, wurden wir damit beauftragt und finanziert, Raumfahrttechnologien zur Exploration zu entwickeln, eine neue Generation von Explorations-Raumfahrzeugen zu bauen, und die Internationale Raumstation für Demonstrationen von Explorationstechnologien zu nutzen", erklärte Bolden in einem Brief vom 24. August an die Leiter der NASA. "Während diese Bemühungen in viele NASA-Programme integriert und, mindestens ebenso wichtig, mit unseren internationalen Partnern koordiniert werden, müssen wir auf multilateraler Basis bestimmen, auf welche bestimmten DRMs und Flugziele wir gemeinsam hinarbeiten sollen." Bolden sagte, daß die NASA noch nicht dabei sei, "einen Missionsplan auszuwählen, den die Behörde zu diesem Zeitpunkt in Angriff nehmen will. Vielmehr wollen wir mögliche bemannte Explorationsszenarien, die sich am Horizont abzeichnen, identifizieren, so daß wir unsere genehmigten Anstrengungen in naher Zukunft am produktivsten leiten können, während wir unsere Bemühungen mit der internationalen Raumfahrtgemeinschaft auf eine Linie bringen." Bolden erklärte, Shannon werde mit dem Architekturteam für bemannte Raumflüge der NASA zusammenarbeiten, ebenso wie mit dem Cheftechnologen der NASA und dem Direktorat für bemannte Explorationsmissionen und Operationen, um "umfassend alle DRMs zu bewerten; zu verstehen, welche Technologien jede der Technik- und -Betriebsorganisationen der Zentren weiterentwickelt werden sollten; die Fähigkeiten und Weiterentwicklungsoptionen von bemannten Mehrzweckraumfahrzeugen und Raumfahrzeugstartsystemen zu verstehen; und mit der Internationalen Koordinationsgruppe zur Weltraumexploration (ISECG) und den internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um ein gemeinsames Verständnis zu gewinnen." Bolden sagte, Shannon soll bereits im Spätherbst eine Empfehlung darüber abgeben, welche Aspekte der verschiedenen Auslegungs-Referenzmissionen "unsere zukünftigen gemeinsamen Anstrengungen leiten sollen". "Diese Empfehlungen können dann verwendet werden, um zu bestimmen, worauf sich zukünftige NASA-Technologieentwicklungsbemühungen konzentrieren sollten, um die beschränkten Mittel am besten zu nutzen und die zukünftige Kooperation mit unseren internationalen Partnern zu verbessern", schrieb Bolden. Die NASA kämpft derzeit mit einer schwierigen Haushaltslage, um in nächster Zukunft die Entwicklung kommerzieller Raumfahrzeuge anzustoßen, die US-Astronauten zur Internationalen Raumstation und wieder zurück bringen sollen, während gleichzeitig Pläne für eine neue Schwerstlastrakete entwickelt werden sollen, die das von der NASA entwickelte bemannte Mehrzweckraumfahrzeug ORION zu Zielen im interplanetaren Raum schießen soll. Trotz Kritik von Abgeordneten haben die Verantwortlichen der NASA bis heute weder ihre Pläne für die Rakete des neuen Schwerstlast-Raumfahrzeugstartsystem offengelegt, noch wieviel sie kosten könnte, oder wann sie glauben, daß bemannte Flüge zu Zielen im interplanetaren Raum möglich sein werden und wohin sie gehen könnten. Shannon, der schon lange von der Gemeinschaft der bemannten Raumfahrt als aufsteigender Stern geshen wird, war früher Shuttle-Flugdirektor und hat die Leitung des Programms im Februar 2008 übernommen. Er hat sich breite Anerkennung für seine Führungsqualitäten und seinen umfangreichen technischen Kenntnissen verdient. Ein Sprecher der NASA erklärte, er treffe sich in dieser Woche mit internationalen Kollegen in Japan und stünde deshalb für einen Kommentar nicht zur Verfügung. Quelle:
Spaceflight Now
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